Der Satz, der super passt... :"1. kommt es anders und 2. als man denkt!!"
Es fing am 14.03.2013 um 09:45 Uhr (!!!) an. Ich habe mir vorgestellt, dass die Geburt Nachts losgeht.. Das hört und liest man ja immer. Nachts kommen die meisten Kiinder! Nee, bei uns war es nicht so. Hihi
Also, ich habe super geschlafen!! :o)) Irgendwie ziepte es im Unterleib, wie Regelschmerz.. hmmm, naja habs nicht weiter beachtet.. 10:00 Uhr.. der gleiche Schmerz wieder.. Wieder Äuglein zu.. Pünktlich 10:15 Uhr kam der Schmerz wieder.. Ich setzte mich auf und horchte in mich hinein... Carsten schaute mich an und fragte mich, ob alles okay sei. Ich meinte:"Hmmm, keine Ahnung, ich muss nochmal abwarten!"
Naja, ohne Mampf kein Kampf!!! Dachte mir, wenns losgeht, dann soll man doch spazieren gehen, um alles in Gang zu bringen. Also bin ich zur Tankstelle gegangen und habe Brötchen geholt. Ich musste auf dem Weg zwei Mal anhalten und durchatmen.
Am Frühstückstisch kamen die Wehen alle 5-8 Minuten. Aber es war auszuhalten und ich war mir nicht sicher, ob ich schon anrufen sollte... Carsten redete auf mich ein und ich rief dann im Geburtshaus an.
Ich freute mich dolle, dass Julia Bereitschaft hatte. Hihi, fand sie beim Hebammentreffen schon nett. Die Symphatie wurde bei der Vorsorgeuntersuchung noch bestätigt.
Julia meinte, ich soll doch in die Badewanne hopsen und mich danach ausruhen und Kraft tanken.
Gesagt...Getan!!! Auch in der Badewanne gingen die Wehen nicht weg und im Bett schaute ich auf die Uhr.. Alle 4 Minuten!!! Da war es ca. 11:30 Uhr... Ich rief auf Julias Handy an. Anna Braun ging an Telefon und meinte, dass bereits zwei Geburten "am laufen" seien. Ich sollte mich langsam fertig machen und in Ruhe kommen. Ja ja, ich musste ja noch meine Haare fönen..
Im Auto musste ich pünkzlich alle 4 Minuten eine Wehe wegatmen. Dann waren 20 Minuten Fahrt überstanden. Typisch, wir haben natürlich keinen Parkplatz vor der Tür gefunden und haben drei Straßen weiter geparkt. Warum auch auf dem Hof parken, wenn man für einen 2-Minuten-Weg 20 Minuten braucht und jeden Stromverteiler und jedes Fensterbrett als Stütze beim Wehenwegatmen benutzen muss.??.. :-D
Julia war bereits bei einer Geburt eingebunden. Wir trafen sie aber auf dem Flur und wir drückten uns schnell.
Anna Braun empfing uns. Ich hatte ein ganz tolles und sicheres Gefühl! Bereits auf dem Hebammentreffen ist mir Anna schon positiv und sehr kompetent aufgefallen.
Tja, beide Geburtszimmer waren belegt und wir zogen in den kleinen Kursraum ein. Die Matraze war bereits bezogen. Die gleiche Bettwäsche, wie auf unserem Bett zu Hause. :o) Ein schönes Zeichen..
Auch das habe ich mir zuvor ganz anders vorgestellt... Ich habe mich in meinen Vorstellungen bei Nacht im großen Geburtszimmer bei Lichterketten und Duftöl im Bettchen gesehen.
Nein, aber es war völlig okay und ich habe mich direkt wohl gefühlt und konnte mich fallen lassen.
Nach dem CTG hat Anna mich untersucht. "Nina, dein Muttermund ist bereits 7 cm!! Das Gröbste hast du schon geschafft!!"
Carsten hat sich seit Tagen schon auf das Indische Essen von dem Imbis vor der Tür gefreut. Er ging los und wollte sich das Essen holen. Ich sagte noch, dass er sich beeilen solle, da ich bereits Presswehen hatte!! Carsten aß die Nr. 39, während ich endlich nicht nur atmen, sondern auch pressen konnte.
Zu meiner Überraschung und Freude kam Julia zur Unterstützung.
Kurz darauf platzte meine Fruchtblase, während ich auf dem Geburtshocker, mit Carsten als Stütze auf einem Korbstuhl hinter mir sitzend, presste.
Nach nicht mal gefühlten 60 Minuten, mehreren Positionswechseln, Carstens liebevoller Unterstützung und einer ausdauernden Massage von Anna (lieben Dank nochmal dafür!!! ;o)!!!) habe ich Aveline um 18:09 Uhr im Hirtenstand geboren.
Aveline lag auf dem Boden, schrie kurz, war aber dann ganz ruhig... Dieser kleine Körper. Alles dran! Fünf Finger an jeder Hand, fünf Zehen an jedem Fuß... Ganz zierlich. Einfach bezauberd. Mitten ins Herz!!
Kurz darauf lag sie auf meiner Brust. Ich redete mit Anna und merkte ein Kneifen in meiner Brust... Und siehe da... Aveline hat selbst die Brust gefunden und saugte vergnügt. Das erste Stillen, mit Bravour gemeistert!
Als meine Geburtsverletzung versorgt wurde, hat Carsten währenddessen unsere Tochter auf seiner Brust gehabt und mit ihr gekuschelt.
Ich kam vom Duschen zurück. Da stand Carsten ganz stolz mit seiner Tochter im Arm und präsentierte sie den Pärchen, die gerade einen Kurs besuchten.
In aller Ruhe kuschelten wir noch und fuhren dann erschöpft, aber erfüllt vor lauter Glück nach Hause.
Wenn mich jemand fragt, wie die Geburt war.. Da fällt mir nur BILDERBUCHGEBURT ein :o)
Ich habe nicht ein einziges Mal an irgendwelche Schmerzmittel gedacht und zu jeder Zeit an mich und meine Fähigkeiten geglaubt!!
DANKE DANKE DANKE, dass ihr mich gestärkt und begleitet habt!